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Angst und Panik überwinden - auf der Bühne und im Leben




Wie entsteht Angst?


Wenn die Umgebung nicht als sicher eingestuft wird ist das Erste, das passiert: der Körper macht sich bereit für Kampf und Flucht.

 

Das heißt, er stellt Energie bereit. Und zwar richtig viel, bei Lebensgefahr die maximal mögliche Energie.

 

Wenn die Gefahr da ist, wir aber weder kämpfen noch fliehen können, dann kommt Angst. Weil die Energie nicht kanalisiert und ausgedrückt, nicht umgesetzt werden kann.

 

Angst tritt also nur in der folgenden Situation ein: wenn wir (Lebens-)Gefahr ausgesetzt sind und nicht handeln können, also ohnmächtig sind. Dadurch entstehen im Körper die Symptome, die wir Angst nennen.

 

Ein Beispiel: wir sitzen in einem Auto, das brennt und können nicht raus. Wenn wir weder kämpfen noch fliehen können kommt der Körper in einen Zustand, den wir Angst nennen.

 

Die vom Körper bereitgestellte Energie für Kampf und Flucht kann nicht kanalisiert werden, weil man nicht handeln kann.

 

Wohin also mit der Energie? Sie zirkuliert im System. Das sind rein biologische Körpervorgänge und das hat etwas mit Überleben zu tun.

 

Angst ist ein bestimmter Bereich auf der Stressskala des Körpers:

 

Am Anfang haben wir vielleicht einen unangenehmen Zustand, als nächstes nennen wir das dann Stress, wenn die Gefahr oder die Intensität größer wird nennen wir das irgendwann Angst, wenn das noch weiter zunimmt nennen wir es Panik, und noch ein Schritt weiter wäre es ein Flashback, wo wir komplett die Kontrolle verlieren und sozusagen durchdrehen.

 

Es ist alles ein Grad auf derselben Skala des autonomen Nervensystems, basierend auf biologischen Grundlagen. 


Sinn von Angst

 

Der ganze Vorgang hat einen Sinn. Wenn ich z.B. in der Natur einer Gefahr ausgesetzt bin, z.B. wilden Tieren und nicht weg kann, oder kämpfen keinen Sinn macht, dann versucht unser System alles anzuhalten. Das geht dann in Richtung Erstarren, Totstellen, Dissoziation.

 

Wenn diese Ladung im System ist, aber nicht ausagiert werden kann, dann sagen wir, dass wir Angst haben.


Wann Angst keinen Sinn macht


Wir kommen in diesen Zustand allerdings auch, wenn wir Gefahr projizieren. Das heißt, wenn frühere Erfahrungen von Gefahr und Ohnmacht nicht verarbeitet wurden (Bindungs- und Entwicklungstrauma/Schocktrauma). 

 

Wenn wir dann in ähnliche Situationen kommen, projiziert unser Geist eine Gefahr in die Zukunft, auch wenn nichts sichtbar ist oder darauf hindeutet. Diese Projektion kann so massiv sein, dass der Körper ebenfalls in einen Zustand von Angst und Panik gerät.

 

Obwohl im Außen keine Gefahr ist. 

 

Das sind autonome Prozesse, das heißt wir entscheiden das nicht, ob wir den Körper in Angst versetzen oder wieder hinausbringen, das entzieht sich unserer direkten Kontrolle und wir können das nicht mit unserem Willen steuern.

 

Was wir machen können: wir können indirekt darauf einwirken.

 

Angst ist kein Gefühl, sondern ein Körperzustand


Angst ist aus meiner Sicht kein Gefühl.


Wenn wir von körperlichen Schmerzen sprechen, dann ist es klar, dass wir hier nicht von Gefühlen, sondern Körperzuständen sprechen. Bei Angst ist das nicht so klar und das kann man leicht mit Gefühlen verwechseln.


Die Angst fühlen zu müssen ist völliger Irrsinn und gegen unsere Biologie.


Es geht also darum, dem System sofort zu helfen da rauszukommen und in einen Zustand von Sicherheit zu kommen.

 

Damit die Emotionen wieder da sein dürfen und der Release Prozess beginnen kann.


Was sind Gefühle?

 

Bei Emotionen ist das etwas anderes, sie sind die Ebene oberhalb des Hirnstamms im limbischen System, wo es nicht mehr um Überlebensthemen geht, sondern das ist die Ebene von sozialer Interaktion.


Gefühle sind wie etwas Feineres, sie haben auch Körperreaktionen zur Folge, aber sie haben immer einen Beziehungskontext. Es geht um ein Gegenüber und die damit verbundenen Bedürfnisse.

 

Je mehr man mit sich arbeitet, nach innen schaut und den Körper wahrnimmt, desto mehr kann man das unterscheiden lernen. 

 

Für mich ist es keine Theorie, sondern eine direkte Erfahrung, wie sich Angst im Körper anfühlt und wie die Gefühle sich anfühlen.

 

Angst ist auch keine psychische Störung. Sie wirkt sich psychisch aus, aber Ursache und Leiden sind immer die Übererregung oder Schmerzen im Körper.

 

Was kannst Du tun, um Angst und Panik zu überwinden?


Das Wichtigste ist, dass Du erstmal in den Situationen, in denen Du Angst bekommst überprüfst, ob Du Dich in realer Lebensgefahr befindest oder nicht. Wenn Du in realer Gefahr bist, musst Du handeln, dann ist die Angst berechtigt.

 

Es ist etwas, das über die Sinne wahrnehmbar ist - Augen, Geruch, Ohren - und nicht etwas, das Du fühlst (das wird viel durcheinander gebracht). 

 

Wenn wir tatsächlich handeln müssen, leiden wir nicht, denn dann ist der Körperzustand kohärent zur Umgebung. Leiden bedeutet, wenn Angst entsteht, obwohl überhaupt keine Gefahr im Außen vorhanden ist. 

 

Also immer dann, wenn wir eine Gefahr in eine Zukunft projizieren. 

 

Der erste Schritt ist also zu realisieren, dass der Körperzustand keine Entsprechung mehr im Außen hat und dann geht es darum, diese Diskrepanz erstmal wahrzunehmen.

 

Vorher ist das wie ein Brei - der Körperzustand, die Umgebung, die Projektion etc.. und deshalb wirkt es real. 

 

Durch die Überprüfung wird uns klar, dass es keinen Zusammenhang mehr gibt. Wenn Du Angst hast und entspannt im Sessel sitzt, macht es keinen Sinn. 

 

Weiter geht es darum, dem Nervensystem zu vermitteln, dass jetzt Sicherheit da ist. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass wir die Fluchtbewegung nachholen oder eben ins Handeln kommen.

Es muss körperlich verankert werden, dass die Fluchtbewegung heute möglich ist.

 

Es ist nicht ausreichend, nur im Mentalen anzusetzen, da die festgehaltene Ladung noch im Körper feststeckt.


Notwendig ist, am Körper (z.B. auch durch körperorientierte Traumaarbeit) anzusetzen und darunter liegende Gefühle zu integrieren, damit wir in der Lage sind zu handeln und uns abzugrenzen.

 

Denn wenn wir ein Thema mit Angst oder Panik haben, machen wir in der Regel Dinge, die uns nicht gut tun oder die wir nicht wollen. Dafür ist es wichtig, erstmal einmal diese Situationen im Leben wahrzunehmen und nach und nach damit aufzuhören.

 

Was dem Nervensystem am meisten Sicherheit gibt ist Kommunikation und Austausch. Denn dieses Problem ist im Bindungskontext entstanden und lässt sich auch über die Verbindung lösen.


Dann kommt nach und nach etwas zusammen: nämlich dass dieser Trigger, also die Situation, die das System in Angst versetzt und Eindrücke von Sicherheit.


Denn das Problem ist, dass da etwas verschaltet ist, was nicht (mehr) zusammen gehört und das muss entkoppelt werden.


Wesentlich ist also dieses Verständnis, was ich in diesem Blogartikel vermittle und wie Du damit auf eine neue Art umgehen kannst.


Dadurch kann sich der Körper endlich entspannen und Freude und Leichtigkeit sind möglich.


Immer mehr Menschen leiden unter Ängsten und wissen selbst nicht, was sie tun können. Ängste beruhen auf einer tieferliegenden Dysregulation im Körper und es geht darum, in die Selbstwirksamkeit und Selbstregulation zu finden.


Es sind sozusagen präzise Gesetze, nach denen man vorgehen muss.


Niemand muss mehr Angst haben, das macht keinen Sinn mehr (außer es gibt akute Lebensgefahr).


Wenn das für Dich alleine zu schwierig ist umzusetzen, dann biete ich gerne Unterstützung an oder es geht darum jemanden zu finden, der die Körpervorgänge versteht und das Problem korrekt adressieren kann (Polyvagaltheorie und Qualifizierung in Traumatherapie etc).


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